Der Begriff Zartbitterschokolade ist zu einem gängigen Synonym für dunkle Schokolade geworden, jedoch sind die beiden grundverschieden. Denn gute dunkle Schokolade schmeckt nicht bitter, sondern hat bestenfalls herbe, aromatische Noten.

Was verbirgt sich nun also hinter den Begriffen Herrenschokolade und Zartbitterschokolade – wir räumen auf mit dem Vorurteil, dass dunkle Schokolade bitter schmeckt.

Ist Zartbitterschokolade das gleiche wie dunkle Schokolade?

Die kurze Antwort ist: nein, oder: bloß nicht, auf keinen Fall. Für die lange Antwort müssen wir an dieser Stelle etwas ausholen und die Entstehung der Bezeichnung der Zartbitterschokolade erläutern.

Als Zartbitterschokolade wird dunkle Schokolade hauptsächlich im deutschsprachigen Raum bezeichnet, international ist dark chocolate, also dunkle Schokolade, wesentlich gebräuchlicher. Beide Ausdrucke bezeichnen Schokoladen mit einem höheren Kakaogehalt und weniger Zucker im Vergleich zu Vollmilchschokolade.

Der Ursprung des Begriffs „Zartbitterschokolade“ liegt in einer geschickten Marketingstrategie der früheren Schokoladenindustrie. Aufgrund der begrenzten finanziellen Ressourcen konnten die Hersteller es sich nicht leisten, die Kakaobohnen angemessen zu fermentieren und zu trocknen, damit die Bohnen ihre Bitterstoffe abgeben und die Süße der Pulpe – des Fruchtfleischs der Kakaofrucht – aufnehmen können. Um die mangelnde Wirkung der vollständigen Fermentation auszugleichen, wurden die Kakaobohnen zusätzlich stark geröstet, was ihren Geschmack ebenfalls bitterer machte.

Zudem sorgt die starke Röstung bei hohen Temperaturen für die dunkle Farbe der fertigen Schokolade. Um die Überbetonung der Röstung zu kaschieren, wurde viel Zucker zusammen mit Vanille hinzugefügt, was den Zweck verfolgte die Süße zu verstärken und den Geschmack auszugleichen. So entstand der typische zart-bittere Geschmack und die gleichnamige Zartbitterschokolade.

 

Dunkle Schokolade kann so mild und fein sein

Die dunklen Schokoladen, die Sie bei uns finden sind alle Welten entfernt von der klassischen Zartbitterschokolade, die man gängiger Weise im Supermarkt kaufen kann. Denn bei unseren dunklen Schokoladen liegt stets eine sorgfältige Verarbeitung zugrunde. Diese beinhaltet, nebst fairem Handel und engen Verbindungen zu den Kakaobauern, eine ausführliche Fermentation und Trocknung, sodass die Kakaobohnen ihr natürliches Aroma in der Schokoladenherstellung voll ausbilden können.

Diese Art der Schokoladenherstellung, ohne Überröstung und mit sorgfältiger Vorarbeit, bringt feine dunkle Schokoladen hervor, die mit mildem Geschmack und fantastischem Aromenspiel den Gaumen begeistern. Und dies hat nichts mit dem schmierigen Mundgefühl und seltsamen Nachgeschmack von industrieller Zartbitterschokolade zu tun.

PACCARI stellt, in enger Zusammenarbeit mit den Kakaobauern, gesunde dunkle Schokolade aus Rohkakao her.

Wieviel Prozent Kakaoanteil hat Zartbitterschokolade?

Bitterschokolade wird als Schokolade mit einem Kakaogehalt von mindestens 50 % definiert. Bei einem Kakaoanteil zwischen 50 % und 60 % bezeichnet man sie als Zartbitter- oder Halbbitterschokolade, während Schokoladen mit einem Kakaogehalt von über 60 %, zumindest im deutschsprachigen Raum, als reine „Bitterschokoladen“ gelten. Je höher der Kakaoanteil der dunklen Schokoladen, desto intensiver ist üblicherweise der Geschmack.

Dadurch, dass bei reinen Halbbitter- oder Bitterschokoladen keine Milch zum Einsatz kommt, sind die laktosefreien Schokoladen für laktoseintolerante oder vegan lebende Menschen geeignet. In unserem Sortiment finden Sie nicht nur vegane Schokoladen und Schokoladen ohne Zucker. Auch Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit kommen bei den glutenfreien Schokoladen auf ihre Kosten.

 

Wie gesund ist Zartbitterschokolade oder dunkle Schokolade?

Je höher der Kakaoanteil in der Zartbitterschokolade ist, desto eher wirkt die dunkle Schokolade positiv auf unsere Gesundheit. Denn in der Kakaobohne stecken so viele wichtige Nährstoffe, wie in kaum einem anderen Lebensmittel. Kakao ist eines der hochwertigsten und komplexesten Nahrungsmittel der Welt. In einer Bohne stecken über 300 Vitalstoffe, von denen viele für Menschen sehr gesundheitsfördernd wirken. Dies gilt vor allem für die rohe, naturbelassene Kakaobohne, aber auch schonend geröstete Kakaobohnen tragen noch einige von den nährreichen Vitalstoffen in sich. Eine zu drastische Röstung bei extrem hohen Temperaturen zerstört die gesunden Inhaltsstoffe der Kakaobohnen jedoch fast vollständig.

 

Welche Nährstoffe sind in Zartbitterschokolade enthalten?

Neben dem zugesetzten Zucker bei der Herstellung wartet die Kakaobohne und somit auch die gesunde Zartbitterschokolade mit folgenden Inhaltsstoffen auf:

Für eine gesunde Ernährung sind sekundäre Pflanzenstoffe in Lebensmitteln unabdingbar. Diese tragen aktiv zur Erhaltung unserer Gesundheit bei und es wird ihnen eine Schutzwirkung gegen verschiedene Erkrankungen zugesagt. Eine Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe sind die Polyphenole, eine weitere die der Flavonoide. Herkömmlicher Kakao und insbesondere Rohkakao enthalten einen sehr hohen Anteil an Polyphenolen.

Schon 25 g gesunde Zartbitterschokolade oder dunkle Schokolade mit einem Kakaoanteil von 70%, versorgen den Körper mit großen Mengen von Polyphenolen und wirken sich folglich positiv auf unsere Gesundheit aus. Sie binden so genannte freie Radikale, die aggressiv auf die Zellen unseres Körpers einwirken. Vor allem das Rauchen, UV-Strahlung, Schadstoffe in der Umwelt, extreme körperliche Belastung sowie der normale Alterungsprozess fördern die Bildung freier Radikale. Polyphenole und teilweise auch die artverwandten Flavonoide können diese freien Radikale in harmlose Nebenprodukte umwandeln und damit unschädlich machen.

 

Nice to know: Milch helbelt den gesundheitlichen Aspekt aus

Um von den begünstigenden Vitalstoffen der Kakaobohne in dunkler Schokolade oder Zartbitterschokolade zu profitieren sollte sie nicht zusammen mit Milch genossen werden. Denn die gesundheitsfördernden Eigenschaften der Polyphenole und Flavonoide, also der antioxidative Einfluss von Kakao und Schokolade wird durch den gleichzeitigen Genuss von Milch zunichte gemacht. Damit scheiden Milchschokolade, Kakaomilchgetränke, Schokoladenmüsli und Schokoladenmilcheis – zumindest aus tierischen Milchanteilen – als Radikalfänger leider aus.

 

Dunkle Schokolade macht glücklich und hebt die Stimmung

Wir haben’s schon so oft gesagt und heute noch einmal mit biochemischer Erläuterung: Schokolade macht glücklich!

Die Kakaobohne in der dunklen Schokolade trägt einige Stoffe in sich, die uns sowohl stimulieren als auch beruhigen können. Zum Beispiel Tryptophan, eine essenzielle Aminosäure, die nur durch die Nahrung aufgenommen werden kann. Gerade in der Kakaobohne ist Tryptophan in großer Menge enthalten. Im menschlichen Körper wird es in Serotonin umgewandelt, einem Neurotransmitter, der im Volksmund oft als „Glückshormon“ bezeichnet wird.

Serotonin hebt unser Wohlbefinden, verscheucht Müdigkeit und Stimmungstiefs. Auch andere Glücksboten finden wir in hohem Gehalt in der Kakaobohne, wie Theobromin, Anadamid und PEA (Phenylethylamin). PEA ist verantwortlich für unser Lust- und Glücksempfinden. Die Ureinwohner Südamerikas verwendeten Kakao als Mittel gegen Depressionen. PEA ist ein Stoff, den wir selbst produzieren, wenn wir verliebt sind.

 

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Gesunde Zartbitterschokolade: Antioxidantien schützen unsere Zellen

Die Vitalstoffe in der gesunden Zartbitterschokolade mit dieser Fähigkeit werden auch Antioxidantien genannt. Neben den körpereigenen Antioxidantien, die unsere Zellen bilden, können wir einen großen Teil dieser Vitalstoffe über die Nahrung zu uns nehmen. Viele Gemüse- und Obstsorten, sowie Kräuter und Samen enthalten eine hohe Konzentration von Antioxidantien.

Wichtige Inhaltsstoffe von (rohem) Kakao Wirkung
Antioxidantien
  • Schützen vor Zellschäden, die zur Alterung und Krebs führen können, indem sie unerwünschte freie Radikale bilden
  • Wirken entzündungshemmend
Flavonoide
  • Senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten
  • Senken den Cholesterinspiegel
  • Wirken blutdrucksenkend und antithrombotisch
  • Entzündungshemmend
  • Beeinflussen das Immunsystem positiv
  • Antibiotisch
  • Haben neurologische Wirkungen, d.h. üben positiven Einfluss auf unsere kognitiven Fähigkeiten aus
Epicatechin
  • Erhöht die Leistungsfähigkeit des Gehirns, Verbesserung des Gedächtnisses
Phenole
  • Behindern das Wachstum von Kariesbakterien
Magnesium
  • Beugt Herzinfarkt vor
  • Hilft dem Knochenaufbau
  • Entspannt die Muskulatur
  • Magnesiummangel: Ruhelosigkeit, Nervosität, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Müdigkeit, allgemeines Schwächegefühl, Herzrhythmusstörungen, Muskelkrämpfe
Phenylethylamin (PEA)
  • Stimmungsaufhellend
  • Wirkt gegen Depressionen
  • Appetitzügelnd
  • Aufmerksamkeitssteigernd
Tryptophan
  • Stimmungsaufhellend
  • Beruhigend
  • Stressvorbeugend
Serotonin
  • Wichtig für Gehirnfunktion
  • Wirkt auf Stimmungslage ein
  • „Glückshormon“
Dopamin
  • Antriebssteigernd
Anandamid
  • Für Glücksgefühle verantwortlich
  • Der Körper produziert Anandamid während sportlicher Betätigung. Es wurde bisher nur in Kakao gefunden
Arginin
  • Aphrodisierend
Theobromin
  • Stimuliert das Nervensystem
  • Fördert die Konzentration
  • Antibakteriell
  • Gegen Hustenreiz
CocoHeal
  • Wachstumsfördernd für Hautzellen
  • Wundheilung
  • Verminderung von Falten
Eisen
  • Sauerstofftransport und -aufnahme über das Blut
  • Beugt Anämie vor
Zink
  • Für das Immunsystem und die Leber, die Haut
Kalium
  • Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks
  • Regulation des Zellwachstums
Phosphor
  • Für den Knochenbau
Kupfer
  • Immunabwehr
Chromin
  • Regelt den Blutzuckerspiegel
Mangan
  • Bildet Hämoglobin
Vitamin C
  • Antioxidative Wirkung
  • Immunabwehr

 

Die antioxidative Kapazität eines Nahrungsmittels wird mit dem ORAC-Wert gemessen. Die Kakaobohne in der Zartbitterschokolade besitzt so viele Antioxidantien wie kein anderes Nahrungsmittel. Sie trägt zu einem erheblichen Teil zur Krebsvorsorge und zur Verlangsamung des Alterungsprozesses bei.

 

Nice to know: ORAC-Wert

Der ORAC (Oxygen Radical Absorbance Capacity) ist ein Verfahren zur Messung der antioxidativen Eigenschaften von Pflanzenextrakten, Nahrungsmitteln und anderen biologischen Substanzen. Je höher der ORAC-Wert, desto mehr freie Radikale werden pro Gramm Substanz neutralisiert. Eine gebräuchliche Einheit ist “micromol Trolox-Equivalent pro Gramm”, abgekürzt µmole TE/g.

 

Zur Veranschaulichung eine kleine Vergleichstabelle:

ORAC-Wert von Lebensmitteln im Vergleich Pro 100g in ORAC (µmole TE/g)
Banane 5
Kiwi 9
Apfel 14
Orange 24
Blaubeeren 32
Gojibeeren 133
Rohe Kakaonibs 621
Rohes Kakaopulver 955

 

Wieviel dunkle Schokolade sollte man täglich essen?

Die positive Wirkung dunkler Schokolade auf das Herz-Kreislauf-System ist mittlerweile auch in medizinischen Kreisen unumstritten. Der tägliche Verzehr von einem kleinen Stück dunkler Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil (etwa 10 Gramm) senkt den Blutdruck, verbessert den Blutfluss und verringert das Risiko eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls. Dies sind Ergebnisse einer Langzeitstudie von 2010 des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam mit 20.000 Teilnehmern, die im Rahmen der EPIC-Studie ausgeführt wurde. Die Potsdamer EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition)-Studie ist Teil der Gesamt-EPIC-Studie. Die EPIC-Studie ist eine prospektive Studie, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes untersucht.

 

Sollte man jeden Tag dunkle Schokolade essen?

Ja, denn eben einer großzügigen Menge Magnesium enthält die Kakaobohne und somit auch gute Zartbitterschokolade, auch andere Mineralstoffe in beträchtlicher Menge. Der Tagesbedarf an Kalium, Phosphor, Eisen, Kupfer und Mangan kann durch nur 100g Kakaobohnen gedeckt werden. Ebenso kann man 50 % des Tagesbedarfs an Zink mit so einer Menge Kakao zu sich nehmen.

In jedem Fall wirkt sich der Verzehr von guter dunkler Schokolade oder Zartbitterschokolade – durch den hohen Kakaogehalt ab 70% Kakao – positiv auf die Gesundheit aus. Natürlich können Sie auch auf Bitterschokolade mit 100 Prozent Kakao sowie Schokolade aus Rohkakao setzen, um von den gesundheitlichen Vorteilen und vollen, intensiven Kakao-Aroma zu profitieren.

Also tun Sie etwas für Ihr Wohlbefinden und essen Sie gute dunkle Schokolade!

 

Quellen:

Mast, Andrea (2013), Kakao pur – Gesunde Schokolade aus rohen Kakaobohnen selbst herstellen, JOY Verlag, Oy-Mittelberg
ORAC Wert – MyGrace.ch
Langzeitstudie bestätigt: Schokolade kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken (idw-online.de)