Auf Einladung von unserem langjähren Partner, dem Großhändler Confis, besuchte unser Johannes vergangene Woche die Manufaktur Cluizel Paris. In diesem kleinen Reisebericht möchte er seine Impressionen und Erlebnisse mit Ihnen teilen.

 

Das Schokoladen-Boutique-Erlebnis

Die Reise begann sehr früh am Dienstagmorgen in Köln. Nach ein paar Stunden Zugfahrt kamen wir in Paris an. Recht bald nach unserer Ankunft startete die Tour zu den Geschäften der bekanntesten Pariser Chocolatiers.

Den Anfang machte, wie könnte es anders sein, die Petite Manufacture CLUIZEL, einer von fünf Cluizel-Läden in und um Paris. Das Ladengeschäft erinnert sehr an eine Boutique. In edler, ruhiger Atmosphäre sind hier all seine Schokoladenschätze ausgestellt. Von den charakteristischen Plantagenschokoladen über veredelte Tafeln bis hin zu den zahlreichen Pralinenkreationen.

 

In einer kleinen Pralinenecke befindet sich eine Frischetheke, in welcher die „Les Exclusifs“ hübsch präsentiert zur Auswahl stehen. Diese Pralinen-Kollektion ist etwas ganz Besonderes und wird ausschließlich in den Cluizel-Werkstätten in der Normandie von Hand hergestellt. Sie zeichnen sich durch komplexe Gourmet-Texturen und markante Authentizität aus. Bei der Verkostung vor Ort konnte ich mich selbst am Beispiel der „Maïstro“ davon überzeugen.

Beschreibung von Cluizel: Diese Nascherei mit Mais-Praliné trägt zu einer Gourmet-Symphonie bei. Ihre knackige und knusprige Textur offenbart einen milchigen und Keksigen Vorstoß, gefolgt von einer karamellisierten Maiskernnote. Zum Abschluss dieser faszinierenden Komposition bietet das Maïstro eine Verlängerung mit Popcorn, die in perfekter Harmonie mit den Geschmacksknospen schwingt. – Ja, dem kann ich mich nur anschließen.

 

Kunst & Schokolade

Als zweites steuerten wir das Geschäft, oder besser die Schokoladen-Galerie, von Schokoladen-Künstler Patrick Roger an. Der fantasiereiche Chocolatier wird als der Picasso der Schokolade gehandelt. Bereits im Eingangsbereich der Laden-Boutique wird man von einem über 1 Meter großen Walhai aus Schokolade begrüßt. Nicht weniger beeindruckend sind die anderen, größeren und kleineren Schokoladen-Skulpturen, die überall im Geschäft ausgestellt sind. Hier steht ganz klar das Thema „Kunst & Schokolade“ im Vordergrund.

Über die inzwischen recht grünen Straßen von Paris ging es weiter zu Jacques Genin, mein persönliches Highlight auf dieser Chocolatier-Tour. Schon von außen fällt das puristische Design des dekorierten Schokoladenherstellers sofort ins Auge. Das Interieur der Schoko-Boutique überrascht mit harten, aber raffinierten Kontrasten. Auch hier steht die Kunst im Fokus und es treffen raue, unverputzte Wände auf eine hochedle Auslagefläche, auf der großartige Schokoladenschöpfungen sehr ansehnlich präsentiert werden. Feine Karamellkleinteile in vielen köstlichen Sorten und wunderschöne, handgemachte Pralinen, die mich durch Ihre edle Optik und hervorragenden Geschmack absolut begeistert haben.

 

Hausgemachte Macaraons in jedem Geschäft

Nächster Halt ist Hugo & Victor, der ebenfalls durch sein Boutique-ähnliches Geschäft und eine feine Auswahl an verschiedenen Schokoladen-, Eis- und Kuchenkreationen bei seinen Besuchern pure Begeisterung weckt. Wie viele andere, wartet auch er mit hausgemachten Macarons aus seiner eigenen Patisserie auf.

Das Kundenvolumen in diesen Geschäften war übrigens immer recht überschaubar und nicht zu vergleichen mit hiesigen Läden. Jedoch konnte auf diese Weise und durch die aktive persönliche Beratung der Verkäufer ein vollkommenes Schokoladen-Boutique-Erlebnis geschaffen werden.

Unser letzter Halt an diesem Tag war das Maison Georges Larnicol. Zugegebenermaßen riss mich die Einrichtung und Warenpräsentation in diesem Geschäft nicht so sehr vom Hocker. Könnte aber auch an dem langen und äußerst eindrucksreichen Tag liegen… Laut meinen Kollegen schmeckten seine schokoladigen Kreationen, die ich ihnen als Souvenir mitgebracht hatte, aber auch sehr lecker.

Nach einer kleinen Stärkung in der Brasserie Germaine ging es dann um 17 Uhr zum Treffpunkt am Gare de l’Est, von wo wir dann schließlich mit dem Auto nach Évreux in unser Hotel fuhren. Den Abend ließen wir im Restaurant Le petit bruit de l’œuf dur entspannt ausklingen.

 

Willkommen im Chocolatrium in der Manufacture CLUIZEL

Am Mittwochmorgen ging es zeitig wieder los. Heute sollte die Manufacture Cluizel besichtigt werden. Nachdem wir ein gutes Frühstück im Hotel eingenommen hatten, startete der zweite Tag unserer Reise. Mit dem Auto fuhren wir etwa eine halbe Stunde in die Fabrik nach Damville. Der große Gebäudekomplex hebt sich eindrucksvoll von der weitläufigen, ländlichen Gegend ab.

Kurz nach der Ankunft wurden wir durch den Export Direktor von Cluizel, Vincent Sirot, begrüßt. Er führte uns anschließend auch in einer sehr informativen und interessanten Tour durch das Werk. Als erstes bekamen wir im Chocolatrium, das ein Zusammenschluss aus Manufaktur, Boutique und Museum ist, den Eingangsbereich gezeigt, in dem viele Auszeichnungen und Preise aus mehr als 70 Jahren Firmengeschichte ausgestellt sind.

 

Interessante Einblicke bei der Werksbesichtigung

Bei der ca. 90-minütigen Werksbesichtigung erhielten wir einen schönen Einblick in einige Abläufe in der Manufaktur. So wurden wir Zeuge vom Rösten, Mahlen oder Brechen der Kakaobohnen und der Herstellung der guten Kakao-Grundmasse. Aus bekannten und nachvollziehbaren Gründen war während der Führung das Fotografieren nicht gestattet.

Im angrenzenden Showroom, dem L‘ Atelier Cluizel, gab es dann wieder einiges mehr zu sehen und zu fotografieren. Hier werden auch die vormals erwähnten „Les Exclusifs“ Pralinen gefertigt. Wirklich sehr beeindruckend, wieviel Handarbeit bei Cluizel in allem steckt. Dieser Manufaktur-Charakter kommt gerade im Showroom besonders gut und atmosphärisch zur Geltung. Viele Hände füllen, formen, schneiden und verzieren hier die kleinen Schokoladenköstlichkeiten.

Die Manufaktur Cluizel beschäftigt im Übrigen etwa 200 Mitarbeiter, die zu etwa 80 Prozent aus ca. 20 Kilometer Umkreis kommen und teilweise bereits in der dritten Generation für die Familie Cluizel arbeiten. Somit ist das Traditionsunternehmen ein äußerst wichtiger Arbeitgeber der Region in der Normandie.

 

Unsere Empfehlungen von Cluizel

 

Cluizel Kuvertüre für die Welt

Gerade die kleinen, feinen Schokoladendrops mit dem tollen Schmelz, die Kuvertüre, wird mittlerweile auf der ganzen Welt zum Verfeinern von Desserts und Gebäck genutzt. So exportiert Cluizel heutzutage in 57 Länder.

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Weil sie, aufgrund der enormen Nachfrage, bei der Kuvertüre in Sachen Platz und Produktion einfach nicht hinter gekommen sind, wurde jüngst ein neues Gebäude auf dem Gelände erbaut. Dieser Komplex wird ausschließlich für die Produktion und Lagerung der kleinen Schokodrops verwendet.

Apropos Lagerung, die Manufacture Cluizel verfügt über zwei große Lagerhallen. In dem ersten Raum wird die frisch gefertigte und verpackte Ware bei 4°C gelagert. Und in dem zweiten Raum, oder eher einer Halle, befindet sich ein beeindruckendes Hochregal-Lager, vollgepackt mit Cluizel Schokoladen in allen Formen, Farben und Größen. Von hier aus verschickt der Chocolatiers seine Köstlichkeiten in die ganze Welt.

Als die Führung beendet war kam Marc Cluizel noch einmal zu uns. Das fand ich klasse, denn so konnten wir uns im persönlichen Austausch noch einige Fragen direkt beantworten lassen. In diesem Gespräch bekräftigte der Firmeninhaber noch einmal, dass Cluizel ein gutes Haus bleiben solle. Als familiengeführte Manufaktur noch relativ klein bleiben, jedoch auch weiter exportiert werden soll – allerdings im überschaubaren Maße, sie müssen ja noch mit der Produktion hinterherkommen.

 

 

Tradition, Nachhaltigkeit & „Noble Ingredients“

1948 gründeten Marc und Marcelle Cluizel die Firma in Damville, Frankreich. Michel Cluizel, ein Lehrling bei seinen Eltern, prägte über Jahrzehnte hinweg maßgeblich die Entwicklung der Manufaktur. Als „Bean-to-Bar“-Hersteller, der alle Herstellungsschritte kontrolliert und beeinflusst, setzt das Unternehmen seit 1999 auch ihre Verpflichtung zu „Noble Ingredients“ um: Es werden ausschließlich echte Kakaobutter, keine genetisch veränderten Zutaten, keine künstlichen Farbstoffe oder Aromen sowie kein Sojalecithin verwendet.

Die Schokoladen von CLUIZEL wurden international mehrfach ausgezeichnet. Die Philosophie des Unternehmens beruht auf Traditionsbewusstsein, Authentizität, Innovation und Respekt gegenüber den Kakaopflanzen und den Kakaobauern. Zudem setzt die Manufaktur verstärkt auf erneuerbare Energien, unter anderem mit einer eigenen Abwasser-Aufbereitung auf dem Firmen-Grundstück.

Nach dem Tod von Michel Cluizel im Jahr 2020 führt sein Sohn Marc Cluizel das Unternehmen nun in der dritten Generation. Auch die vierte Generation der Familie ist bereits in das Unternehmen integriert. Heutzutage beschäftigt die Firma rund 250 Mitarbeiter und exportiert in etwa 57 Länder weltweit.