Frankreich ist bekannt für seine Lebenskunst, den gelassenen Umgang in jeglichen Lebenslagen und natürlich für qualitativ hochwertige Lebensmittel, die puren Genuss versprechen. Neben vorzüglichem Käse, Baguette und Wein sind in Frankreich auch hervorragende Patissiers und Artisans Chocolatiers (Schokoladenmeister) zu finden, die herrliche und leicht auf der Zunge schmelzende Süßspeisen und edle Schokoladenkreationen zaubern.

So kommen einige unserer besten Schokoladen aus Frankreich. Neben den gängigen Schokoladenländern wie Belgien und der Schweiz haben auch die französischen Chocolatiers ganz klar die Nase vorn. Die Schokoladenhersteller aus Frankreich schaffen es mit feinen Geschmackskompositionen den Gaumen gekonnt zu verführen. Dabei legen Sie großen Wert auf die Qualität der Ursprungsprodukte, den Verarbeitungsprozess und die Veredlung. So entstehen intensive dunkle Schokoladen, edle Trüffel und hervorragende französische Pralinen.

Eines vorweg: Nein, Mon Chéri und Merci sind keine Schokoladenprodukte aus Frankreich. Hier nutzen große Massenproduzenten lediglich die positive Assoziation für Genuss und verkaufen so ihren Namen und nicht die Qualität. Wir jedoch folgen dem nicht und bleiben lieber bei echter hochwertiger, Schokoladenkunst und schauen uns den Ursprung französischer Schokoladengeschichte an.

Hochzeit Ludwigs XIV. mit Maria-Theresia von Spanien

Wie die Schokolade nach Frankreich kam

Alphonse de Richelieu, Kardinal von Lyon, war der erste Franzose, der bereits um 1642 nachweislich Schokolade zu sich nahm. Als Medikament sollte diese seine Anfälle von Melancholie mildern. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erfuhr Kakao in Europa wachsenden Zuspruch und etablierte sich innerhalb des europäischen Adels. Bei der Hochzeit Ludwigs XIV. mit Maria-Theresia von Spanien wurde sie sogar zum Teil des Ehevertrags. Maria-Theresia bestand darauf, dass neben ihren Ankleidedamen auch ein Schokoladen-Zubereiter zu ihren Dienern gehören sollte. Es wurde sogar berichtet, dass sie sich regelmäßig mit ihrer Schwiegermutter Anna von Österreich traf, um gemeinsam Schokolade zu trinken. Von da an gehörte Schokolade zu allen Tafeln bei Empfängen und offiziellen Anlässen des französischen Hofes.

So verwundert es auch nicht, dass 1811 der Franzose Poincelet den Mélangeur zum Vermischen der Kakaomasse mit Zucker erfand. Die noch heute verwendete Apparatur, ist ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von fester Schokolade.

 

Warum gerade dunkle Schokolade Erfolgsgeschichte schreibt

Im Laufe der Jahre perfektionierten französische Chocolatiers die dunkle Köstlichkeit. So ist dunkle Schokolade gerade bei Franzosen sehr beliebt. Sie macht ca. 30% des jährlichen Schokoladenkonsums in Frankreich aus. Zum Vergleich – europaweit liegt der durchschnittliche Verzehr von dunkler Schokolade bei etwa 5%.

So wie das beste Nougat in Italien hergestellt wird, kommen einige der besten dunklen Schokoladentafeln, Trüffel und Pralinen zu einem großen Teil aus Frankreich. Warum dies so ist, lässt sich leicht erklären.

Frankreich ist unter anderem für seine ausdrucksvollen und charakteristischen Rotweine mit einer ausgesprochenen Aromavielfalt bekannt. Genießt man dazu hervorragende dunkle Schokolade (üblicherweise mit einem Kakaoanteil von über 70%) so kann diese mit Intensität und Facettenreichtum der Aromen mühelose neben einem kräftigen Rotwein bestehen und bei passender Kombination (Pairing) ein einzigartiges Geschmackserlebnis bilden. Weitere Informationen über das faszinierende Zusammenspiel von Schokolade und Wein lesen Sie in unserem Beitrag „Schokolade und Wein entdecken mit Eberhard Schell“ im CAMONDAS Schokoladen-Magazin.

Seminar mit Eberhard Schell

Tatsächlich gibt es eine weitere überraschende Parallele, die Wein und Schokolade verbindet und für die Vielfalt von Geschmack und Aromen verantwortlich ist: die Fermentation. Egal ob es die Trauben des Weins oder die Kakaobohnen sind, tatsächlich geht nichts ohne den Prozess der Gärung. Mit dem Vergären des Fruchtfleisches der Kakaoschote wird die Kakaobohne erst genießbar und setzt über 400 Aromen des uns bekannten Kakaos frei. So lässt sich ein Rotwein sehr gut mit dunkler Schokolade im Pairing kombinieren, wobei natürlich auf hochwertige Produktqualität von Wein und Schokolade geachtet werden sollte. Ihre Geschmacksnerven werden einen Höhenflug erleben.

Junge Frau testet SchokoladeSo steht in Frankreich, neben Wein als Genussmittel, auch der Verzehr von dunkler Schokolade im Vordergrund. Seit der Millenniumswende sind handwerkliche und hochwertig hergestellte Schokoladen gefragt wie noch nie. Tatsächlich sind ca. 90% der französischen Schokoladenproduktion in der Hand von kleinen bis mittelständischen Unternehmen.

 

 

Salon du Chocolat – Die besten Schokoladen aus Frankreich entdecken

Club des Croqueurs de ChocolatDiese aufzuspüren und vorzustellen, hat sich u.a. der Club des Croqueurs de Chocolat C.C.C. („Club der Schokoladenknabberer“) auf die Fahnen geschrieben. Vor etwa 40 Jahren wurde dieser Club aus einer eher spontanen Begebenheit gegründet und umfasst heute wie damals max. 150 Mitglieder. Etwa alle zwei bis drei Monate treffen sich die Mitglieder, um die besten Schokoladen zu verkosten und zu küren. Jährlich wird ein Schokoladen-Guide veröffentlicht, in dem 150 der besten Schokoladenadressen auch über die Grenzen von Frankreich hinaus verzeichnet sind. Zudem vergibt der C.C.C. jährliche Awards im berühmten Salon du Chololat in Paris. Diese ist nach der Gründung 1994 zu einer Fachmesse mit internationalem Charakter herangereift und findet ebenfalls in anderen Metropolen der Welt, u.a. New York und Tokio, statt.

Die Schokoladenstraße im Elsass – Route du Chocolat

Doch zurück nach Frankreich und nahe an die Grenze zu Deutschland. Als größter Exporteur französischer Schokoladen, ist das Elsass für jeden Schokoladenliebhaber das Symbol für leidenschaftliche Schokoladenkunst. Nicht ohne Grund wurde hier 2007 die „Route du Chocolat“ ins Leben gerufen. Entlang der süßen Straße vereinigen sich mehr als 40 Chocolatiers und laden Besucher ein, mehr zur Geschichte, Herstellung und Verarbeitung sowie über Eigenschaften von guter Schokolade zu lernen.

Die besten Chocolatiers Frankreichs bei CAMONDAS finden

François Pralus

Natürlich finden Sie auch bei CAMONDAS französische Schokoladenkunst im Sortiment. François Pralus ist einer der wenigen französischen Maître Chocolatiers, die ihre eigene Schokolade herstellen. 1959 geboren, wuchs er in Roanne, nahe Lyon unter Patissiers auf.

Er lernte bei berühmten Chocolatiers wie Maurice Bernachon in Lyon und Gaston Lenotre in Paris, bevor er 1994 in den Familienbetrieb zurückkehrte und beschloss, nicht den Zweig der Patisserie weiter zu führen, sondern sich ganz der Schokolade zu zuwenden. Heute ist er einer unserer liebsten Schokoladenhersteller aus Frankreich, wenn es um feinen und reinen Schokoladengenuss geht.

Neben den dunklen und hellen Tafel-Schokoladen aus Frankreich gelten natürlich auch die Schokoladentrüffel als französische Schokoladen-Spezialität. Der französische Chocolatier Mathez spezialisiert sich seit 1934 auf die Herstellung von Schokoladentrüffeln. Hergestellt aus hochwertigen, ausgewählten Bio-Zutaten, beeindrucken die Kreationen mit ihrem zarten Schmelz, der kräftigen Schokolade und den raffinierten Veredelungen. Besondere Aromen vereinen sich hier in wundervoll weicher Ganache. Jeder kleine Bissen wird so zu einem höchsten Genussmoment.

 

Unsere Empfehlung

 

Michel Cluizels Schokoladenmanufaktur ist in Damville in der Normandie ansässig. 1947 gegründet, verkaufte die Familie Cluizel seither feinste Bean-to-Bar Schokoladen, französische Pralinen und Trüffel. Cluizel legt großen Wert auf enge Beziehungen und guten Kontakt zu seinen einzelnen Plantagenbesitzern. Somit wird die höchste Qualität der Kakaobohnen erreicht und es entstehen geschmacklich hervorstechende französische Schokoladen.

Ivo Schaffer in Michel Cluizels Schokoladenmanufaktur

Bei Cluizel waren wir bereits mehrfach zu Besuch, um nicht nur die Manufaktur und ihre Arbeitsweise zu besichtigen, sondern auch um mit Firmenchef Marc Cluizel (Sohn von Michel Cluizel) über Schokolade zu philosophieren. Die französische Schokolade von Cluizel ist auch ein Aushängeschild in unserem Schokoladenmuseum.

Seit 2011 verzichtet man bei den vielfältigen Schokoladenprodukten auf den Emulgator Sojalecithin. Eine der vielen ausgezeichneten Leckerbissen ist die „Mangaro“, eine Plantagenschokolade aus Madagaskar-Kakao. Mit einem Kakaoanteil von relativ hohen 50% vereint Vollmilchschokolade den Kakao- und den Milchgeschmack auf ganz besondere Weise und erhält dadurch ein unverwechselbares Geschmacksbild mit Nuancen von Karamell, exotischen Früchten und Honig.