„Kakao aus Ecuaodor“, „Arriba Nacional“ oder einfach nur „Edelkakao aus Ecuador“… So oder so ähnlich liest man immer häufiger auf Schokoladenverpackungen oder den Zutatenbeschreibungen. Doch was bedeutet das wirklich, ist das ein Qualitätssiegel oder wieder nur so ein Marketingsprech, der Qualiät nur suggerieren soll?

 

Wir wollten uns nicht nur darauf verlassen was geschrieben wird, denn Papier ist bekanntlich geduldig, wir wollten uns vor Ort selbst überzeugen und haben unseren Partnern von Pacari Schokoladen einen Besuch abgestattet.

Kakaobaum mit Früchten

 

CAMONDAS vor Ort in Ecuador

In Ecuador haben wir uns auf die Suche nach einem ganz besonderen Edelkakao begeben. Nur hier, im tropischen Klima des mittelamerikanischen Landes, wächst eine spezielle Sorte Edelkakao – der Nacional-Kakao. Der hocharomatische Kakao wird meist zu dunkler Schokolade verarbeitet, da hier sein charakteristisches Aroma am besten herauszuschmecken ist. Mild, würzig und leicht blumig, manchmal nussig – auch hier spielt die Anbauregion eine große Rolle.

Probieren einer frischen KakaobohneIn Quito haben wir uns mit Santiago Peralta getroffen, jemand der den ecuadorianischen Kakao- & Schokoladenmarkt kennt wie kaum ein Zweiter. Mit ihm zusammen haben wir die wichtigsten Kakaoanbaugebiete Ecuadors besucht, derer es vier gibt; „Los Rios“, „Esmeraldas“, „Manabi“ und „Amazonias“. Dort werden hauptsächlich die Kakaos der Sorte Arriba Nacional angebaut, eine Edelkakaosorte die fast ausschließlich in Ecuador vorkommt und aus der sich richtig gute Schokoladen machen lassen.

Lange Zeit war die genetische Verwandtschaft dieser Kakaosorte umstritten, heute ist wissenschaftlich erwiesen, dass es sich um eine Abstammung vom Criollo-Kakao handelt.

Im Dschungel des ‚Piedra de Plata‘ Tals wurden Kakaopflanzen entdeckt, die als eine der ältesten und ursprünglichsten der Welt gelten. Diese Kakaosorte wurde nachweislich schon vor über 5300 Jahren von Menschen an diesem Ort kultiviert.  Bei neun Bäumen ist wissenschaftlich erwiesen, dass es sich um reinen Nacional-Kakao handelt – es sind genetisch also keine Einflüsse anderer Kakaosorten zu finden. Bei über 850 weiteren Bäume dieser wilden Plantage wird ebenfalls von der genetischen Reinheit ausgegangen.

Frishe Kakaobohnen werden gewaschen

Kakaobohnen werden getrocknet.

Also Vorsicht wenn einfach nur Ecuador auf der Packung steht, dies ist noch kein Beleg für Qualität, denn auch dort gibt es viel geschmacksarme Billigware, die dann gern genutzt um die Herkunftsbezeichnung Ekuador vermarkten zu können. Mit Geschmack und Genuss hat es in diesen Fällen aber nicht viel zu tun. Es sollte schon die Kakaosorte Arriba Nacional verwendet worden sein.

 

Toak Schokolade

Kostbares Stück Schokolade

Mit den Früchten dieser Bäume wird von dem kleinen Unternehmen To’ak eine der teuersten Schokoladen der Welt hergestellt. Diese haben wir in Dresden mit unserem CAMONDAS Team und einer Liveschalte zu den Herstellern in Ecuador schon verkostet. Der Preis bezieht sich nicht nur auf die Reinheit des Kakaos, sondern auch auf die begrenzte Menge.

 

 

 

Galapagosinseln und Schokolade? Ja, das passt!

Zum Schluss noch zur Flora und Fauna der zu Ecuador gehörenden Galapagosinseln, die zum UNESCO Weltkulturerbe gehören: Mitte des 20. Jahrhunderts wurde auf der Insel Santa Cruz begonnen, Kakao anzupflanzen und zu kultivieren. Auch hier handelt es sich um seltene, Nacional-artige Varietäten. Und auch dieser Kakao überzeugt durch seine intensiven Aromen.

 

Macht einfach mal den Vergleich …

… kauft eine billige Schokolade aus dem Supermarkt mit der Herkunftsbezeichnung Ecuador und macht zu Hause eine Miniverkostung, z.B. mit „Nacional 70% Ecuador“ von Domori aus Italien oder wer es ganz puristisch und ganz ohne Zucker mag, mit „Bio Arriba 100%“ von Eberhardt Schell aus Gundelsheim.

Viel Freude beim Testen und Genießen!
Euer Ivo Schaffer

 

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