Aber wieso kostet eine Tafel Schokolade im Supermarkt 1,80€ und in den Schokoladenkontoren gern mal 5 € und mehr?

 

Die verschiedenen Kakaosorten machen den Unterschied

Die Sorte Criollo wird vor allem in Mittelamerika angebaut. Er überzeugt durch seinen ursprünglichen, reinen Kakaogeschmack. Weniger als ein Prozent der Welternte macht dieser Edelkakao aus.

Eine weitere Sorte Edelkakao ist der Arriba Nacional. Die Besonderheit diesen Kakaos ist, dass er ausschließlich in Ecuador vorkommt.

Kakaosorten beim Test.

Der Trinitario ist eine Kreuzung aus dem edlen Criollo und dem Forastero. Er entstand auf der Karibikinsel Trinidad. Dort zerstörte ein Hurrikan eine Criollo-Plantage. Beim Aufforsten mit Pflanzen der Sorte Forastero kreuzten sich diese. Der Kakao vereint die positiven Eigenschaften beider Sorten – ertragreich wie der Forastero, geschmacksintensiv wie der Criollo.

Forastero ist der Konsumkakao – über 90 % der weltweiten Kakaoernte macht diese Sorte aus. Bei Kakaobauern ist er sehr beliebt, da sie weniger krankheitsanfällig, sehr robust und ertragreich ist. Allerdings ist er geschmacklich wenig aromatisch und teilweise sehr bitter.

Bunte Kakaofrüchte

Woher kommen die Kakaobohnen?

Im Jahr 2018 wurden 5,3 Mio. Tonnen Kakaobohnen geerntet – 93,2 % allein durch die zehn weltweit größten Produzenten. Dabei kamen 71 % der Bohnen aus Afrika, Südamerika ist mit 16 % zweitgrößter Lieferant. Bei einer weltweiten Anbaufläche von knapp 12 Millionen Hektar kommt man durchschnittlich auf einen Ertrag von 444 Kilogramm pro Hektar.

Kakaoanbau in Ghana

Nach der Elfenbeinküste ist Ghana der zweitgrößte Kakaoproduzent und trägt knapp 20 % des weltweiten Ertrages bei. In dem tropischen Land herrschen perfekte Bedingungen für den Kakaoanbau.

Mehr als eine Million Kakaobauern werden von rund 3 Millionen Erntehelfern unterstützt. Da viele Kleinbauern nur winzige Parzellen bewirtschaften und somit wenig Ertrag erarbeiten, lassen sie ihre ganz Familie auf den Plantagen arbeiten – auch ihre Kinder. So spart man Geld für Erntehelfer, leider aber auch an der Bildung der Kinder.

Kakaofrucht offen in der Hand eines KakaobauernDie Bewirtschaftung einer Kakaoplantage ist ein Vollzeitjob. Die Plantagen müssen gepflegt werden, die Ernte ist Handarbeit – mit Macheten und Stöcken werden die Früchte vom Baum geschlagen. Da Kakaobäume das ganze Jahr über blühen, bilden sie auch immer Früchte aus. Diese sind nicht alle zur gleichen Zeit reif, die Bäume müssen also ständig kontrolliert werden, auch auf Schädlinge und Krankheiten.

Die geernteten Schoten werden mit Macheten geöffnet, die Kakaobohne entfernt. Anschließend werden sie fermentiert, getrocknet und in Säcke verpackt. So sind sie bereit zum Weiterverkauf. Der Großteil der Kakaoernte wird über Zwischenhändler und Exporteure weiterverkauft. In den afrikanischen Anbauländern wird kaum selbst Schokolade produziert.

Kakaobauern und fairer Handel?

Glücklicherweise hat sich in den letzten Jahren das Bewusstsein für fairen Handel und die bessere Bezahlung der Kakaobauern geschärft. Es gibt Initiativen, die es den Bauern ermöglichen, ihre alten, ertragsarmen Bäume durch neue zu ersetzen.

Trotz des Massenanbaus gibt es in Ghana wunderbar aromatische Kakaos – diese zu finden, ist nicht einfach. Aber Chocolatiers aus aller Welt sind immer auf der Suche nach Besonderheiten, um daraus Spezialitäten zu kreieren.

Clement Schokoladen  aus GhanaPreisgekrönte Schokoladen aus ghanaischem Kakao

So überzeugten zum Beispiel die kräftigen Noten des Sao Palme Kakaos aus Ghana die Jury des International Chocolate Awards. Sie prämierten die Schokoladen des deutschen Herstellers ‚Clement‘, der seine Kakaobohnen in sozialer Verantwortung und nachhaltig in Ghana erzeugen lässt.

 

 

 

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